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Opernring 11010 Wien
Vec Makropulos Staatsoper Wien So 30.Nov 2025 replace me !Vec Makropulos Staatsoper Wien Mi 03.Dez 2025 replace me !Vec Makropulos Staatsoper Wien Sa 06.Dez 2025 replace me !Im Zentrum von Věc Makropulos steht ein Rezept für ein das Leben verlängerndes Elixier, das der Arzt Hieronymus Makropulos für Kaiser Rudolf II. erfand. Ausprobiert wurde es an der schönen Tochter des Arztes, die seit nunmehr 337 Jahren auf der Erde weilt und im Laufe der Generationen zahllose Affären durchlebt. Schlussendlich muss die nur scheinbar junge Frau aber erkennen, dass ein endloses diesseitiges Leben nur Einsamkeit bringt...
Věc Makropulos gehört zu den Spätwerken Janáčeks. Dementsprechend sind das folkloristische Element und die Sprachmelodien als mikromusikalische Bausteine der Komposition nicht mehr so vorherrschend wie in den früheren Opern. Janáčeks hat vielmehr mit sehr komplexen Rhythmen, Klangstrukturen, Klangregistern und Harmonien experimentiert, ohne dabei die klassische Tonalität über Bord zu werfen.
Wichtig war ihm zudem die genaue Schilderung des vielfältigen psychologischen Innenlebens jedes einzelnen Charakters auf der Bühne – insbesondere dem Orchester kommt dabei die Funktion des Kommentators und Aufdeckers von Unterbewusstem und Unbewusstem zu. Da für Janáčeks Kunst nicht nur die Aufgabe besitzt, zu unterhalten oder zum Nachdenken anzuregen, sondern auch emporzuheben, schließt die Oper, außerdem, wie alle seine Bühnenwerke, auf hymnisch-kathartische Weise.
Der Komponist Leoš Janáček stand im Herbst seines Lebens, als er sich Věc Makropulos (Die Sache Makropulos) zuwandte. Vorlage für diese Oper, die sich intensiv mit dem Tod, dem Sterben und der Frage nach der Sinnhaftigkeit eines unendlichen diesseitigen Lebens auseinandersetzt, war die gleichnamige Komödie von Karel Čapek, die Janáček in Prag erleben durfte. Begeistert erwarb er sich die Vertonungsrechte und fertigte auch das Libretto auf Basis des Originaltextes an. Nach rund zweieinhalb Jahren war das Werk abgeschlossen.
Janáček, damals um die 70 Jahre alt und sehnsüchtig in seine deutlich jüngere Muse Kamila Stösslová verliebt, hatte zum Thema unendliches Leben eine klare Meinung, die er in einem Brief an ebendiese Muse formulierte: »Wir sind deshalb glücklich, weil wir wissen, dass unser Leben nicht zu lange währt. Deshalb ist jeder Augenblick zu nutzen, gehörig auszuleben.« Die Staatsopern-Erstaufführung des 1926 in Brünn uraufgeführten Werks fand erst sehr spät, 2015 im Zuge eines neuen Janáček-Zyklus statt, es inszenierte die Regielegende Peter Stein.
(Quelle: wiener-staatsoper.at)