-
© Poehn
Die Entführung aus dem Serail
Oper von Wolfgang Amadeus Mozart Staatsoper Wientickets available
Opernring 11010 Wien
Die Entführung aus dem Serail Staatsoper Wien So 12.Okt 2025 replace me !Die Entführung aus dem Serail Staatsoper Wien Mi 15.Okt 2025 replace me !Die Entführung aus dem Serail Staatsoper Wien Fr 17.Okt 2025 replace me !Die Entführung aus dem Serail Staatsoper Wien Di 21.Okt 2025 replace me !Die Entführung aus dem Serail Staatsoper Wien Fr 24.Okt 2025 replace me !Belmonte erreicht auf der Suche nach seiner Verlobten Konstanze, die zusammen mit Blonde und ihrem Geliebten Pedrillo von Seeräubern entführt wurde, das Landgut Bassa Selims.
Dieser hat die drei als Sklaven gekauft und sich in Konstanze verliebt. Sie aber will Belmonte treu bleiben und wäre bereit, die ihr angedrohten Qualen zu ertragen. Eine geplante Flucht Belmontes und der drei Gefangenen misslingt. Der Bassa erkennt in dem um Gnade bittenden Belmonte den Sohn seines Todfeindes, der ihm einst die Geliebte raubte und ihn zwang, sein Vaterland zu verlassen. Doch er schenkt allen die Freiheit: »Wen man durch Wohltun nicht für sich gewinnen kann, den muss man sich vom Halse schaffen.«
„die Sinfonie, den Chor im ersten ackt, und den schluß Chor werde ich mit türckischer Musick machen.“, schrieb Wolfgang Amadeus Mozart am 1. August 1781 an seinen Vater Leopold über das geplante neue Singspiel. Die allgegenwärtige exotistische „alla turca“-Mode setzte Mozart musikalisch mit Rückgriff auf Elemente der beliebten „Jantischarenmusik“ um und erweiterte sein Orchester entsprechend um Instrumente wie die große Trommel und die Triangel. Das „Exotische“ ist dabei nur ein Aspekt dieses großen Wurfs im Genre des deutschen Singspiels. Berühmt wurde Carl Maria von Webers Einschätzung, Mozart habe mit der Entführung bereits den „Reifegrad“ seiner Musik erreicht. Tatsächlich präsentierte sich der 26-Jährige mit dieser Partitur als kompletter, dabei genial-sensibler Komponist mit unvergleichlich feinem Gespür für Musikdramaturgie und großer Innovationskraft. Exemplarisch etwa der Einsatz der Terrassendynamik mit ihren schnell umschlagenden forte-piano-Kontrasten, die hier so stark ausgeprägt ist wie in keinem anderen von Mozarts Bühnenwerken. Das Werk erwies sich als Herausforderung auch für höchste Ohren: „Gewaltig viele Noten, lieber Mozart“, soll Joseph der II. nach der ersten Vorstellung gesagt haben. Mozart aber wusste: „Gerade so viele Noten, Euer Majestät, als nötig sind.“„Die Stoffgeschichte der Entführung aus dem Serail hat ihre Wurzeln in Frankreich, und zwar in den sogenannten „histoires galantes“, einem Romangenre, das im Zuge der ersten großen Exotikmode gegen Ende des 17. Jahrhunderts eine zunehmende Orientalisierung erfuhr. Trotz einer großen Variationsbreite innerhalb des Genres wurde ein Handlungsstrang für die Gattung konstitutiv: die Trennung eines Liebespaares durch widrige Umstände und ihr Bemühen, wieder zueinander zu finden. Unter dem Einfluss des Orientalismus waren die Erzählungen allmählich ganz in den Vorderen Orient verlegt worden. Die Umstände, die zur Trennung der Liebenden führte, waren fast immer Schiffbrüche mit anschließender Gefangennahme durch Seeräuber. Sie endet mit dem Einlaufen in eine (algerische) Hafenstadt, wo die Europäerinnen sogleich verkauft werden. Auf diese Weise geraten die Ahnungslosen in die Hände eines Paschas, der sie entweder seinem eigenen Harem inkorporiert oder aber dem Sultan nach Konstantinopel überstellt. Erst mit dem Eintreten des suchenden Liebhabers in die fremde Welt nehmen die Geschicke der Europäer eine Wendung.“ (Aus: Thomas Betzwieser: Exotik Fremde Exil, Programmbuch zur Inszenierung).(Quelle: wiener-staatsoper.at)