• Werther (konzertant)

    Werther (konzertant)

    Jules Massenet Großes Festspielhaus - Salzburg
    Hofstallgasse 1
    5020 Salzburg
     

    Werther (konzertant) Großes Festspielhaus - Salzburg Mi 29.Jul 2026 19:00
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    Werther (konzertant) Großes Festspielhaus - Salzburg Sa 01.Aug 2026 19:00
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    Leading Team
    • Alain AltinogluMusikalische Leitung
    Besetzung
    • Benjamin BernheimWerther
    • Marianne CrebassaCharlotte
    • Sandra HamaouiSophie
    • Andrey ZhilikhovskyAlbert
    • Manuel WinckhlerLe Bailli
    • Tomislav JukićSchmidt

    • sowie Teilnehmer·innen des YSP

    „Mein ganzes Wesen bleibt gleichgültig gegen alles, was nicht Du ist!“

     

    In seiner Autobiografie berichtet Jules Massenet von einer Deutschlandreise, die er im Sommer 1886 mit seinem Freund und Verleger Georges Hartmann unternahm: In Wetzlar, dem Schauplatz von Goethes Briefroman Die Leiden des jungen Werther, überreichte Hartmann ihm ein vergilbtes Exemplar dieses Werks, und Massenet konnte sich „nicht von der Lektüre jener glühenden Briefe losreißen“.

    Die romantisierte Schilderung der Entstehung der Oper Werther – tatsächlich hatten Massenet und seine Librettisten schon 1885 mit der Arbeit begonnen – entspricht der Unwirklichkeit des Idylls, das sich dem jungen Titelhelden bei seiner ersten Begegnung mit Charlotte darbietet: Der Amtmann studiert mit seinen Kindern bereits im Juli ein Weihnachtslied ein, und Charlotte, seine älteste Tochter, übernimmt in rührender Selbsthingabe die Rolle der verstorbenen Mutter. Noch am selben Abend gesteht Werther der jungen Frau schwärmerisch seine Gefühle: Sein Leben würde er hingeben, um ihr angehören zu dürfen. Als er aber von ihrer Verlobung mit Albert erfährt, stürmt er davon. Erst nach Charlottes Hochzeit kehrt er nach Wetzlar zurück und hofft, ihr in Freundschaft verbunden bleiben zu können. Doch seine Liebe bricht sich immer wieder Bahn, und auch Charlotte wird sich bei der Lektüre von Werthers leidenschaftlichen Briefen ihrer Gefühle für ihn bewusst. Am Weihnachtstag erbittet Werther von Albert dessen Pistolen. Von einer dunklen Vorahnung getrieben eilt Charlotte zu ihm, doch sie kommt zu spät: Werther stirbt in ihren Armen.

    In seiner Vertonung von Goethes Jugendwerk leuchtet Massenet das Beziehungsgeflecht zwischen Werther, Charlotte und Albert psychologisch subtil aus. Besondere Wirkung erzielt er durch die scharfe Kontrastierung von idyllischem Setting und tragischem Handlungsverlauf. Werthers Selbstmord war wesentlich dafür verantwortlich, dass sich in Paris keine Bühne für die Uraufführung fand. Erst 1892 feierte das Stück an der Wiener Hofoper seine glänzende Premiere und zählt bis heute zu den erfolgreichsten Opern des französischen Repertoires.

    David Treffinger

    Translation: Chris Walton

    (Quelle: salzburgerfestspiele.at)